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Betriebliche Kostenrechnung ganz praktisch betrachtet! 💯

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Betriebliche Kostenrechnung ist in vielen Unternehmen ein notwendiges Übel. Die Vielzahl an Methoden, um Kosten zu rechnen, erschwert dabei den Überblick zusätzlich. Wir geben Ihnen mit diesem Beitrag ein Werkzeug an die Hand, damit Sie dadurch die passende Kostenrechnung ermitteln. Minimieren Sie die Zeit mit lästigem Papierkram und arbeiten Sie endlich effizienter an Ihrem Unternehmen!

Betriebliche Kostenrechnung im Überblick

Was bedeutet betriebliche Kostenrechnung? Sie verkaufen Produkte und Dienstleistungen und verlangen dafür eine Entlohnung. Wie funktioniert dabei die Preiskalkulation? Material und Arbeitszeit sind schließlich klare Faktoren. Aber die Verwaltungs- und Lagerkosten, Versicherungen, Fuhrpark und alle weiteren Unternehmenskosten?

In vielen Betrieben, die wir begleiten, achten Unternehmer nicht regelmäßig auf die unterschiedlichen Kostensätze. Für die Berechnung stellen wir deshalb in verschiedenen Beiträgen Methoden der Kostenrechnung vor. In diesem Artikel betrachten wir dabei die praktische Anwendung und die grundsätzliche Überlegungen.

Gewachsener Betrieb und allgemeine Kostenrechnung

Neben Kostenarten, Kostenträgern und Kostenstellen als grundsätzliche Begriffe gibt es gerade in etablierten Unternehmen verschiedene Methoden:

  • Vollkostenrechnung: Sie legen dabei alle anfallenden Kosten auf das Endprodukt um und finden die absolute Preisuntergrenze heraus.
  • Teilkostenrechnung: Sie verrechnen einen Teil der Kosten, um dadurch die Gewinnspanne von Mengenänderungen zu erfassen. Der Deckungsbeitrag gibt daraufhin die Grenze der Rentabilität vor.
  • Prozesskostenrechnung: Sie zerlegen ein Produkt in alle Teilschritte und berechnen die einzeln anfallenden Kosten.
  • Target Costing oder Zielkostenrechnung: Gerade bei neuen Produkten gibt die Marktanalyse einen Preis vor, den Sie dann auf alle Schritte umlegen.

Sie haben keine Vorgabe, wie Sie Ihre Kosten rechnen, ob DB oder Betriebsabrechnungsbogen: Wir empfehlen Ihnen, Ihre Produkte und Kosten durchzugehen und das richtige Vorgehen für Ihren Betrieb zu prüfen!

Warum keine einfache Lösung?

Jede Kostenrechnung hat dabei Vor- und Nachteile und ihre eigene Berechtigung. Für eine bessere Rendite brauchen Sie schließlich alle Kosten im Unternehmen – mit einem Budget für Innovation und Anpassungsfähigkeit! Eine Neuorientierung mit Änderungen von Produktion und Lieferketten erfordert in vielen Fällen eine Anfangs-Investition.

Passt Ihre Kalkulation nicht mehr, weil Sie keine Nachkalkulation erstellen, verlieren Sie bares Geld mit jedem Auftrag.

Wir betrachten mit der betrieblichen Kostenrechnung alle Kosten im Unternehmen und einzelne Kostenverursacher: Lohnt sich der Aufwand für Kleinaufträge oder zahlen Sie drauf, weil das Geschäftsmodell nicht passt?

Strategie, Geschäftsmodell und Kosten rechnen

Die betriebliche Kostenrechnung ist deshalb ein Instrument, um Ihren Erfolg zu sichern. Anhand der Zahlen schwarz auf weiß erkennen Sie Probleme und veranlassen dadurch Maßnahmen. Die Ausrichtung eines Betriebs ändert sich vielleicht mit der Zeit: Aufträge werden größer, Produkte individueller oder die Kundensegmentierung dadurch enger. Das Prinzip „ein Geschäftsmodell für alles“ reicht nicht mehr – was aber ist die Lösung?

Die betriebliche Kostenrechnung ermöglicht Ihnen dabei den nüchternen Blick auf alle Kostenverursacher und erlaubt eine fundierte Entscheidung:

  1. Wofür steht mein Geschäftsmodell?
  2. Entspricht mein Angebot meinem Geschäftsmodell?
  3. Habe und erreiche ich meine Wunschkunden?
  4. Bin ich für die Zukunft gut aufgestellt?
  5. Habe ich Probleme, eine Entscheidung zu treffen?

Kostenrechnung bietet Ihnen eine valide Grundlage für diesen Prozess. Aus diesem Grund erfasst die Business Model Canvas Kosten in zwei der neun Segmente. Eine klare Positionierung hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung – in der UAS-Effizienzwerkstatt sehen wir die Erfolge unserer Kunden! Mehr Rendite, weniger Stress und mehr Zeit für die wichtigen Dinge statt Bürotag!

Kosten rechnen – intern und extern
Kosten rechnen – intern und extern

Kostenrechnung in der Praxis

Wie sieht es in vielen Betrieben aus? Der Kunde erteilt den Auftrag, die Mitarbeiter bestellen Material und veranschlagen die Arbeitszeit. Am Ende rechnen Sie alle Posten inklusive Arbeitskraft mit einem Aufschlag zusammen. In vielen Branchen üblich setzen Sie eine Frist, gerne mit Skonto innerhalb von sieben Tagen.

Wir sehen uns das im Detail an:

Rechnungsstellung mit Hindernissen
Rechnungsstellung mit Hindernissen

Wie berechnen Sie die Berechnungssätze?

Hand aufs Herz: Wann haben Sie zuletzt Ihre Sätze angepasst? Neben der prozentualen Verteilung von Gemeinkosten fallen verschiedene Kleinigkeiten darunter: Rücklagen für notwendige Erneuerungen der Ausstattung und für die IT-Strategie, Schulung Ihrer Mitarbeiter oder typische Instandhaltungskosten auf dem Betriebsgelände. Das sind Overhead Kosten, die Sie in Ihrer Gewinnspanne berücksichtigen, um für die Zukunft vorzusorgen.

Gerade mit dem Pandemie-Risiko zeigt sich, ob ein Unternehmen gut da steht. Wenn Sie diese Kosten rechtzeitig einkalkulieren, bleiben Sie in Krisenzeiten handlungsfähig.
Darunter fallen diese Aufgaben für Unternehmer:

  1. Bei Kammern auf dem Laufenden halten, welche Entwicklungen es im technologischen Bereich gibt, beispielsweise für digitale Prozesse.
  2. Inspektionen des gesamten Betriebs mit allen Maschinen, Computern und Fahrzeugen einplanen (Tipp: das fällt unter die langfristige Finanzplanung)
  3. Strategische und operative Zielsetzung: Mit dem Ist-Zustand halten Sie die aktuelle Effizienz fest und setzen realistische Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung.
  4. Auf diesen Vorarbeiten prüfen Sie alle Kosten, um Lieferketten, interne Arbeiten und Materialien auf die erwartete Rendite zu prüfen.
  5. Die richtige Kostenrechnung für den richtigen Bereich: Mit den Vollkosten erfassen Sie alle Kosten im Betrieb und bekommen eine Einschätzung der notwendigen Preisgestaltung. Mit Teilkosten-, Prozesskosten- und Deckungsbeitrags-Rechnung ermitteln Sie gezielt die ideale Preisstruktur.
  6. Kennzahlensysteme helfen Ihnen, kontinuierlich beste Ergebnisse einzufahren und Ihren Mitarbeiter klare Ziele vorzugeben, effizienter zu arbeiten.

Was passiert bei Verzögerungen?

Wie lange dauert es, bis Ihr Lieferant notwendiges Material für ein Projekt liefert? Sourcing und Beschaffungsmanagement sind in einer Welt von Online-Konkurrenz wichtige Themen für Unternehmen. Verlässliche Lieferpartner, die für einen gewissen Aufschlag über Nacht liefern, sorgen für einen hohen Effizienzgrad mit Marketing-Effekt: Heute bestellt, morgen da!

Wenn Ihr Betrieb mit Schnelligkeit punktet, schaffen Sie ein anderes Preissegment – prompter Service braucht eine gute Kalkulation!
Ohne 24-Stunden-Service lohnt sich dennoch der Blick auf Ihre Lieferketten. Halbfertige Lagerung, lange Durchlaufzeiten und hohe Bestände verursachen Kosten für Raum, Strom, Heizung und Wege, die Ihren Gewinn schmälern. Die 8 Arten der Verschwendung haben nicht umsonst Einzug in die Industrie und Handwerksbetriebe gehalten.

Überlegen Sie sich: Wie ist der jetzige Stand, was hat Verbesserungspotenzial und wie sind Kosten gegen Nutzen? In etablierten Unternehmen schleifen sich mit der Zeit Dinge ein, die alle als Normalzustand betrachten. Lernen Sie hinsehen und prüfen Sie diese Prozesse. Bei den meisten Kunden, die mit Rendite-Problemen kommen, hapert es hier: viel Arbeit, Überstunden, Stress und Ärger – und davon viel für die Katz. Prozesse verbessern mit Lean Methoden ist ein machbarer Weg für jeden Betrieb.

Die unsichtbare betriebliche Kostenrechnung
Die unsichtbare betriebliche Kostenrechnung

Tatsächliche Zahlung, Skonto und wie viel Rendite?

Ähnlich sieht es bei der Rechnungsstellung und den Zahlungseingängen aus. Rechnen Sie in Ihrer betrieblichen Kostenrechnung Ihre Mehrkosten ein, die späte Zahlungen mit sich bringen? Das tatsächliche Zahlungsziel haben wir in unserem Artikel über den Liquiditätsplan als Vorlage für Sie. In vielen Betrieben bilden Kreditlinien eine benötigte Quelle für Liquidität und verursachen Zins-Kosten. Jedem Kunden, der sich mit der Rechnung Zeit lässt, räumen Sie einen kostenlosen Kredit – auf Ihre Kosten! – ein.

In vielen Fällen fehlt die Liquidität auf dem Konto, um den Skonto-Zug beim Lieferanten zu nutzen – Sie verlieren zweimal Geld. Durch den nicht genutzten Skonto, den kostenlosen Kundenkredit bleibt Ihre Kreditlinie – Sie zahlen Bankzinsen. Ein Liquiditätsengpass baut sich in vielen Fällen langfristig auf, frühes Prüfen nimmt Stress und Hektik aus Bankgesprächen!

Das Ende dieses typischen Beispiels: Sie verlieren einen Teil Ihrer Rendite durch unbeachtete Ausgaben. Tipp! Schreiben Sie uns für unser Kennenlernangebot an, um Ihren Rechnungsprozess zu prüfen und zu optimieren: Überschaubarer Zeitaufwand, große Wirkung!

Hilfsmittel, um Ihre Kosten zu rechnen

Gehen Sie Ihre Kostenstruktur durch und erfassen Sie die unsichtbaren Ausgaben, die Ihre Rendite schmälern. Neben Taschenrechner, Übersicht und Excel-Mappen ermöglichen viele Betriebs-Programme Auswertungen auf Knopfdruck. Mit dieser Grundlage prüfen Sie die Effizienz Ihrer Arbeit, ordnen Kosten direkt Projekten zu und kalkulieren besser.

Gerade notwendige Investitionen kommen zu Zeitpunkten, wenn es schwierig ist. Wappnen Sie sich und rechnen Sie langfristig für Themen der Digitalisierung und IT-Strategie in KMU, Anpassungsfähigkeit und gegen den Investitionsstau.

Planen Sie aktiv und übernehmen Sie die Kontrolle über Ihre betriebliche Kostenrechnung! Sie wissen nicht, an welcher Stelle Sie beginnen? Rufen Sie uns für ein kostenloses Erstgespräch an und wir verhelfen Ihnen zu mehr Klarheit!

Mit besten Grüßen,
Axel Schröder

Bildquelle: Canva.com © Elnur