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Geschäftsmodelle entwickeln für alle Unternehmen ✍

Geschäftsmodelle © bernardbodo

Geschäftsmodelle sind die verschriftlichte Idee eines Unternehmens. Gleich, ob es ein Bestandsunternehmen oder eine Neugründung ist. Mit einem Geschäftsmodell haben Sie den Überblick über alle Elemente zu Ihrem individuellen Erfolg und sind gleichzeitig flexibel für nötige Anpassungen. In diesem Artikel beleuchten wir gewachsene Geschäftsmodelle, digitale Geschäftsmodelle, sowie Geschäftsmodell Beispiele. Unser kostenloser Leitfaden macht die Frage: „Was ist ein Geschäftsmodell?“ greifbar und für jeden umsetzbar.

Was ist ein Geschäftsmodell?

Einfach gesagt, handelt es sich bei Geschäftsmodellen um die Schriftversion Ihres Unternehmens. Als Gründer brauchen Sie in der Regel ein tragfähiges Geschäftsmodell, wenn Sie Kapitalgeber überzeugen müssen. Deswegen ist die Erstellung oder Präzisierung eines Geschäftsmodells ein grundlegender Inhalt unserer UAS-Gründerwerkstatt. Die reine Idee, Geld verdienen zu wollen, indem man ein Wertangebot auf den Markt bringt, ist keine gute Geschäftsidee, sondern der positive Nebeneffekt guter Planung.

Für Bestandsunternehmen ist die Überprüfung des Geschäftsmodells wichtig, um Anpassungsfähigkeit zu ermöglichen. Gerade wenn alles über Jahre gut lief und aus heiterem Himmel Schwierigkeiten auftreten, lohnt sich der Blick auf diese drei Bestandteile: Nutzen, Nutzenerzeugung und Ertragsmodell. Start-Ups sollten sich im Vorfeld diese Bereiche verinnerlichen und langfristig aufbauen.

Was ist Ihr Wertangebot?

Jedes Unternehmen bietet etwas an: Dienstleistungen, Produkte oder Teilfertigung sind die gängigsten Wertangebote. Eine Innovation ist in vielen neuen digitalen Geschäftsmodellen der angebotene Nutzen. Gründerhilfe zielt daher auf die klare Definition des Nutzen als Wertangebot an. Die Business Model Canvas stellt es in den Mittelpunkt der Betrachtung und hier braucht es klare Sprache und Erklärung.

Dabei funktioniert die Gleichung „Was ist mein Wertangebot“ = „Was ist ein Geschäftsmodell“ nicht, da die weiteren Elemente fehlen. Die gute Idee reicht nicht.

Was ist Ihre Nutzenerzeugung?

Sind Sie Vermittler, Verkäufer, Hersteller Ihres Angebots? Wie erzeugen Sie den Nutzen? Für Bestandsunternehmen: Hat sich in den letzten Jahren Ihr Fokus verschoben? Konnten Sie Prozesse verbessern mit neuen Methoden oder war die Entwicklung schleichend? In Betrieben, die früher große Werkstattaufträge selbst leisteten, ist eine Verschiebung zu halbfertiger Bestellung ein großer Eingriff in die Nutzenerzeugung. Der wichtigste Punkt, den die Prüfung des Geschäftsmodells deshalb aufzeigt, ist die Frage nach der angepassten Kalkulation. Mehr dazu im Abschnitt über das Ertragsmodell.

Wie erschaffen Sie Nutzen für Ihre Kunden? Betrachten Sie den Geschäftsprozess von Anfang bis Ende, sowohl vor einer Gründung als auch bei der langfristigen Finanzplanung mit Geschäftsmodell-Prüfung. Was ist Ihre Leistung bei Ihrem Angebot? Hier unterscheiden sich digitale Geschäftsmodelle, die meistens eine Plattform oder eine Dienstleistung anbieten, von Handwerksbetrieben, die vor Ort Material verarbeiten. Tipp: Eine erfolgreiche Gründung mit einer Plattform stellen wir Ihnen mit Tiny Concept vor!

Ihr Ertragsmodell: Erfolg oder Misserfolg?

Ihr Bankberater möchte sich mit Ihnen über Ihre Geschäftsidee oder die Lage im Betrieb unterhalten. Wenn Sie das lesen, werden Sie nervös oder haben Sie den Überblick? Das Ertragsmodell ist für Kapitalgeber der interessante Bereich des Unternehmens: Wie schaffen Sie Umsatz und dadurch Gewinn?

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um realistische Berechnungen durchzuführen, darunter sind die wichtigsten:

  • Target Costing orientiert sich am Marktpreis und gibt klare Kostengrößen im Prozess vor. Interessant für Gründer und Produktinnovationen.
  • In Bestandsunternehmen empfehlen wir die Nachkalkulation abgeschlossener Aufträge, um jeden Bereich zu überprüfen. Veränderte Strukturen fallen lange Zeit nicht auf und fressen kontinuierlich Gewinn.
  • Der Deckungsbeitrag ist ein wichtiges Mittel, um die Kostenstruktur der Produkte im Unternehmen sinnvoll zu berechnen.
Elemente eines Geschäftsmodells
Elemente eines Geschäftsmodells

Wer braucht ein Geschäftsmodell?

Wir empfehlen unseren Kunden und Lesern grundsätzlich, sich mit dem eigenen Geschäftsmodell auseinanderzusetzen. Denn mit dieser Prüfung finden sich Probleme und Verbesserungen leichter und nachhaltiger. Einer der Gründe, warum wir in der UAS-Strategiewerkstatt mit verschiedenen Methoden Nutzen und Ertrag für die ideale Zielsetzung analysieren.

Spätestens, wenn es um Kapitalbeschaffung geht, brauchen Sie in der Regel ein aktuelles Geschäftsmodell. Mit diesem treffen Sie klare Aussagen und überzeugen mit Ihrer Idee. Wenn Sie einen Business Plan benötigen, ist diese verschriftlichte Idee Ihre Grundlage für die Ausarbeitung. Nutzen Sie unsere Erfahrung und überzeugen Sie Ihre Kapitalgeber! (Tipp! Eine unserer Erfolgsgeschichten finden Sie hier zum Thema Business Plan!)

Die Verschriftlichung Ihrer Idee ist aus unserer Erfahrung unerlässlich, wenn Sie sich in folgenden Situationen wiederfinden:

  1. Gründung eines Unternehmens: Ohne einen Plan Ihrer Idee riskieren Sie Fehlschläge und Verschwendung von Zeit und Ressourcen.
  2. Übergabe eines Unternehmens: Sie suchen einen Nachfolger oder haben ein Familienmitglied, das den Familienbetrieb übernehmen will? Schaffen Sie klare Tatsachen und halten Sie Ihr Geschäftsmodell fest!
  3. Effizienz erhalten oder steigern: Regelmäßige Überprüfung gehört zur Unternehmensführung wie der jährliche Budgetplan oder die Kapazitätsplanung.

Welche Geschäftsmodelle gibt es?

Sie können mit einer einfachen Schemaskizze auf einem Stück Papier Ihre Geschäftsidee festhalten? Wunderbar, denn das bedeutet, dass Sie alle wesentlichen Punkte erfasst haben.

Gleich warum oder wie Sie Ihre Idee festhalten, es bleibt bei der Beantwortung folgender Fragen:

  • Was biete ich an?
  • Wie erschaffe ich mein Angebot?
  • Wie ernte ich Erträge aus meinem Angebot?

Regelmäßige Überprüfung in Bestandsunternehmen

Nutzen Sie eine einheitliche Vorlage, wie zum Beispiel die Business Model Canvas oder direkt unseren kostenlosen Leitfaden am Ende des Artikels. Erstellen Sie bei Ihrer wiederkehrenden Strategieplanung neue Versionen, um Veränderungen sichtbar zumachen. Bei einem breiten Portfolio an Produkten und Serviceleistungen lohnt sich die genauere Detailbetrachtung pro Geschäftsfeld, wenn Sie nichts vergessen wollen.

Sobald Sie eine Veränderung feststellen, brauchen Sie eine Überprüfung der Zahlen. Hilfreich sind Programme mit Kalkulationsfunktionen oder auch Excel-Tabellen, wenn Sie diese nur mit den neuen Daten füttern müssen.

Auf Grundlage des aktualisierten oder vielleicht erstmalig angelegten Geschäftsmodells können Sie die richtige Entscheidung finden und anschließend idealerweise Ihr Leitbild erstellen. Unterschätzen Sie nicht diese Werkzeuge zur erfolgreichen Unternehmensführung!

Digitale Geschäftsmodelle

Ein Geschäftsmodell Beispiel, das in den letzten Jahren häufiger auftritt und Zeichen der fortgeschrittenen Digitalisierung ist: Start-Ups mit einer guten, innovativen Idee und online-basierter Geschäftsstruktur. Digitale Geschäftsmodelle sind gekennzeichnet durch den Online-Faktor, wie Angebote, Vertrieb, Dienste. Das Internet und soziale Netzwerke, sowie auch neue Apps, sind Ankerpunkte für die Geschäftsidee. Bei diesen digitalen Geschäftskonzepten sind deshalb die Innovation, strukturierte Umsetzung und Flexibilität Grundlage des Erfolgs. Internet Marketing ist in der Masse der Betriebe angekommen, die Neuorientierung durch die Corona-Pandemie hat diesen Bereich befeuert. Deshalb bleibt die Frage: Gelten für digitale Geschäftsmodelle andere Voraussetzungen?

Nein. Sie haben einen Nutzen, den Sie in Aussicht stellen, beispielsweise einen neuen Service, der über das Internet vermarktet wird. Sie haben eine Nutzenerbringung: Was leisten Sie? Wie und in welchem Umfang passiert das? Was ist Ihr Ertragsmodell? Zahlen die Kunden mit Geld oder durch Reichweite, um andere Produkte mit höherem Wert zu vertreiben? Sind Sie vielleicht Vermittler für Daten oder Vertrieb, denn es gibt viele Möglichkeiten, Erträge zu erwirtschaften. Wenn Sie Kapital für Ausstattung und Gründung benötigen, brauchen Sie hier eine solide Grundlage für Ihr digitales Geschäftsmodell. Die andere Ausrichtung auf Geräte, Bandbreite und Knowhow wie Prozessmanagement oder Website-Optimierung über A-/B-Tests verläuft in anderen Bahnen, als ein Betriebsgelände und die Anstellung verschiedener Mitarbeiter im Kundeneinsatz.

Geschäftsmodell Beispiel bei Ausweitung

Wir nehmen an, dass ein Handwerksbetrieb auf die nächste Generation übergeht. Eine Nachfolgerin ist fest in der Ablauf- und Aufbauorganisation verankert, der andere Nachfolger ist fachfremd ausgebildet. Diese Kombination kann erfolgversprechend sein, aber manchmal ist eine Trennung in verschiedene Bereiche sinnvoller.

Zuerst setzen sich die beiden Unternehmer an den Ist-Zustand, um einen Überblick zu bekommen:

Geschäftsmodell Beispiel – Ist-Zustand
Geschäftsmodell Beispiel – Ist-Zustand

Das operative Geschäft läuft gut, allerdings steht zu befürchten, dass in den nächsten 10-15 Jahren große Teile der Stammkundschaft wegbrechen. Verheerend, denn ohne Neukunden in diesem Ausmaß verliert das Unternehmen 30-50% seines Umsatzes. Nach einem Brainstorming entwickeln die beiden eine Idee, die alle Probleme lösen soll: Die Nachfolger teilen sich auf und, um eine Ausgründung aufzubauen mit einem neuen Produkt. Damit bleibt das Kerngeschäft erhalten, denn das fachfremde Knowhow garantiert mit dem neuen Produkt in 5-10 Jahren stabile Kundenaufträge. Die Nachfolger sind sich einig: Wenn das klappt, wird die Zusammenarbeit super!

Geschäftsmodelle im Wandel
Geschäftsmodelle im Wandel

Mehr Erfolg durch Geschäftsmodell!

Haben Sie bereits ein Geschäftsmodell erstellt? Oder verstaubt es unbeachtet im Schrank? Haben Sie den Überblick über Ihr Unternehmen? Junge Unternehmen haben den Vorteil, dass sie sich mit diesen Themen auseinandersetzen müssen für Förderungen oder Kredite. Inhaber von Bestandsunternehmen sind lange etabliert und brauchen daher ihr Geschäftsmodell nur aufschreiben und aktualisieren, deshalb erfassen Sie mit diesem Schritt Probleme und Möglichkeiten. Wir helfen Ihnen bei der Erstellung und Auswertung, damit Sie langfristigen Erfolg und Freude an Ihrem Unternehmen haben!

Mit vielen Grüßen,
Axel Schröder

Bildquelle: Canva.com © bernardbodo