Der Brainwriting Pool ist das ideale Mittel, um im Team gemeinsam sinnvoll und strukturiert Ideen zu schmieden. Kreativität auf Knopfdruck ist häufig in Betrieben die gefürchtete Frage: Was können wir machen? Ratlosigkeit und blinde Ideenschnipsel helfen nicht und der Reihe nach sagt jeder ziemlich das Gleiche. Der Brainwriting Pool strukturiert diese Runde und sorgt mit gesteuerter Kreativität für die besten Ideen des gesamten Teams.
Inhaltsverzeichnis
Warum eignet sich der Brainwriting Pool gerade für Handwerker?
Der Brainwriting Pool eignet sich wegen seiner Einfachheit gerade für das Handwerk, um dort die Kreativität im Unternehmen zu entfalten. Alles was Sie benötigen, sind Papier und Stifte sowie 2-8 Teilnehmer, wobei 4-6 Teilnehmer die ideale Anzahl ist.
Die Teilnehmer müssen keine neuen Methoden erlernen oder bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Es handelt sich also um eine einfache Variante der Kreativitätstechniken. Geeignet ist diese Methode der Kreativitätstechnik für Stoffsammlungen bei wenig strukturierten Themenkreisen. Also typischen Fragestellungen, mit denen sich Handwerker tagtäglich auseinandersetzen müssen. Eine gezieltere Ausrichtung hat die Erstellung des Ishikawa Diagramm: Sie benennen einen Problemzustand und suchen an einem Fischgrätendiagramm entlang Ursachen, die Sie dann behandeln.
Wie wird’s gemacht?
Die Teilnehmer des Brainwriting Pools gruppieren sich um einen großen Tisch, genügend Schreibmaterial liegt bereit. Eine Tafel, ein Whiteboard oder eine Bahn Packpapier an der Wand dient als Ideenspeicher.
Die Methode verläuft in drei Schritten:
- Themenfestlegung
- Ideensammlung
- Ideenauswahl und Strukturierung
Zunächst fassen Sie das Thema in Worte und schreiben es für alle gut sichtbar auf. Damit findet die Festlegung des Themas statt und die Ideenfindung – das Brainstorming – startet.
Im nächsten Schritt notiert jeder Teilnehmer auf seinem Blatt Papier jede Idee und Assoziation, die ihm einfällt. Wenn einem Mitwirkenden nichts mehr einfällt, legt er seine Karte in die Mitte des Tisches (den sogenannten Brainwriting Pool). Aus dessen Mitte nimmt er sich eine dort liegende neue Karte eines anderen Teilnehmers. Auf ein weiteres Blatt Papier werden nun alle Ideen und Assoziationen aufgeschrieben, die einem zu der Ideenkarte des anderen Teilnehmers einfallen.
Es ist dabei ausdrücklich erlaubt und gewünscht, die Ideen aufzugreifen, zu verfeinern, zu strukturieren oder zu verändern.
Erst wenn alle Teilnehmer alle Beiträge gesichtet und ergänzt haben, ist der Kreativprozess abgeschlossen.
Nun folgt die Auswertung. Die Ideen werden vorgelesen, gleiche oder ähnliche Ideen gruppiert, die Ideen nach Realisierbarkeit und Aufwand strukturiert und geordnet. Im gemeinsamen Gespräch wird dann diejenige Idee aufgegriffen und ausgewählt, welche die beste Umsetzung verspricht. Das können unter Umständen auch mehrere Ideen gleichzeitig sein.
Vorteile des Brainwriting Pools:
Jeder Einzelne führt das Brainstorming für sich durch und gibt seine Ideen weiter. Das birgt den Vorteil, dass zurückhaltende oder introvertierte Teilnehmer die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen, ohne von lauten Teilnehmern überfahren zu werden. Somit lässt sich das ganze Potenzial der Teilnehmer ausschöpfen.
Ein entscheidender Vorteil des Brainwriting Pools ist seine einfache Umsetzung im Unternehmen. Hier kann jeder mitmachen, man benötigt praktisch keine Hilfsmittel und es werden schnell viele Ideen gesammelt.
Nachteile des Brainwriting Pools:
Der Brainwriting Pool kann bei einer hohen Teilnehmeranzahl, ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Karten gesichtet und ergänzt wurden. Daher sollte ein Moderator bei mehr als 5 Teilnehmern eine Rahmenzeit vorgeben.
Fazit zum Brainwriting Pool:
Gerade bei Aufgabenstellungen im Handwerk, bei denen Ideen zur Lösung eines Problems gefragt sind, ist der Brainwriting Pool eine hervorragende Möglichkeit. Innerhalb kürzester Zeit können viele verschiedene Ideen gesammelt werden. Die Auswahl und Analyse zur Realisierung der Ideen aus dem Brainwriting Pool erfolgt dann im gemeinsamen Gespräch.
Es grüßt aus Bayreuth
Axel Schröder
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