Das Reifegradmodell im Prozessmanagement ist ausschlaggebend für die Entwicklung der betrieblichen Abläufe. Nicht das Alter eines Prozesses ist entscheidend, sondern die Optimierung: Einen hohen Reifegrad weisen Modelle auf, die einen hohen Kundennutzen, stabile Ergebnisse und leichte Durchführung durch Mitarbeiter aufweisen. Ein Führungsstil, der den Kontakt innerhalb des Operational Models des letzten Teils hält, kann dabei diese Entwicklung in sinnvolle Bahnen lenken.
Inhaltsverzeichnis
Reifegradmodell im Betrieblichen Prozessmanagement
Für ein Management, das Prozesse bereits:
- dokumentiert (Teil 1),
- in eine Reihenfolge gebracht (Teil 2),
- als Landkarte verpackt (Teil 3) und
- in ein größeres Netz eingebunden hat (Teil 4),
sollte deshalb die Erstellung eines Reifegradmodells ein Leichtes sein. Wir geben Ihnen eine Einordnung der Reifegrade an die Hand und bereiten damit die Navigation durch die Stufen vor. Gemäß der bisherigen Reihe starten wir deswegen mit der Herstellung unserer Pfannkuchen. Vor der Dokumentation hat der hungrige Leser einige Zutaten vermischt und dann in einer Pfanne gebacken. Als Gedankenspiel haben die Pfannkuchen allen so gut geschmeckt, dass der Koch das Rezept aufgeschrieben hat. Aber mit dieser Dokumentation erfasste er alle Details, kochte öfter auf Feiern und verwirklicht sich seinen Traum eines Pfannkuchencafés. Die Qualität soll weiterhin garantiert werden, selbst mit Franchisebetrieben und neuen Köchen. Ein Reifegradmodell zeigt diese Abfolge und ist notwendig, wenn das Unternehmen langfristig auf Kundenwünsche ausgerichtet beste Qualität liefern möchte. Optimierte Prozesse, das heißt mit hohem Reifegrad, vereinfachen die Abläufe personenunabhängig und auf den Markt angepasst – ohne vermeidbare Verluste.
Reifegrad von Prozessen – was verstehen wir darunter?
Das Reifegradmodell im Prozessmanagement beinhaltet verschiedene Werkzeuge, um das bestmögliche – standardisierte – Verfahren für einen Betriebsablauf zu finden. Die Suche nach dem idealen Prozess können Sie vereinfachen, indem Sie ein Modell benutzen, dass bestimmte Kriterien erfasst. Denn wie im Projektmanagement finden Sie bestimmte Stufen in der Reife: von den ersten Planungen hin zu einem fertigen Produkt oder Projekt!
Erforderlich sind dabei Informationen zur Dokumentation, Messung, Steuerung und Mitarbeiterkommunikation. Wir führen Sie in diesem Artikel durch die Stufen, damit Sie einschätzen können, welchen Reifegrad Ihre Geschäftsprozesse haben.
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Prozesse klettern im Reifegradmodell nach oben
Wenn Sie einen Teig anrühren und auf dem Herd backen, sind Sie im Grad 0: Nichts ist spezifisch, kein anderer kann diesen Vorgang mit einem ähnlichen Ergebnis wiederholen. Vielleicht gibt es ein Pfannenbrot, Waffeln oder eine undefinierbare Masse. Sie wissen nicht einmal, dass es für andere von Interesse sein könnte.
Im nächsten Schritt fragt Ihr Kind, wie das funktioniert mit den Pfannkuchen. Grad 1 beinhaltet eine grundlegende Definition des Vorgangs, jedoch nur Stück für Stück und Erklärungen vom aktuellen Schritt.
Die StudentenWG hat Pfannkuchensamstag: Reihum sind alle drei Bewohner am Wochenende am Teig anrühren. Bei der einen sind die Pfannkuchen gerne etwas angebrannt, der andere backt Apfelstückchen mit ein. Der 2. Grad zeigt ein generelles Verständnis vom Ablauf, das je nach ausführender Person stark variiert.
Das Reifegradmodell nimmt Gestalt an
Aus der WG ist ein Start-Up entstanden: Die drei Gründer haben den Pfannkuchenprozess definiert und diese Definition als Prozessdokumentation verschriftlicht. Mit der Zeit entstand die Idee des Pancake@Home – Mietköche, die am Wochenende frisch Pfannkuchen beim Kunden backen. Grad 3 der Prozessreife entspricht einem standardisierten Ablauf, der dokumentiert und vermittelt wird. Die Aushilfsköche backen nach einer Schulung die gelernten Rezepte.
Um zu wachsen hat sich die ehemalige WG einen Investor gesucht, der mehr Steuerung des Unternehmens erwartet. Das Geschäftsmodell im Grad 4 arbeitet mit den Mitarbeitern an der Messung von Zeit, Verbrauch von Materialien, Kundenzufriedenheit etc. Die Mitarbeiter geben Ihr Feedback weiter und die Unternehmensführung arbeitet an der Optimierung der Abläufe.
Aus der WG-Küche wurde ein Pfannkuchenimperium. Das Erfolgsgeheimnis: Beste Zutaten, zuvorkommender Service, satte und zufriedene Kunden. Der 5. Reifegrad ist gesättigt: Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) hat für das perfekte Zusammenspiel des Operational Modells gesorgt: Der Kontakt zwischen Geschäftsprozess, Mitarbeiter, Partnern, Lieferanten und Kunden ist ideal abgestimmt und die Infrastruktur unterstützt den Ablauf.
Wie ordne ich meine Geschäftsprozesse ein?
Diese Frage ist nicht allzu leicht zu beantworten. Prozessmanagement hat das Ziel, den besten standardisierten Weg zur Kundenzufriedenheit zu finden. Wie gut Ihre Abläufe im Unternehmen bereits erkannt und dokumentiert werden, ist je nach Erfahrung variabel. Wenn Sie mit sinnvollen Kennzahlen im Betrieb arbeiten, Probleme erkennen und Verbesserungen suchen, sind Sie wahrscheinlich auf einem guten Weg! Lean Management ist die Umsetzung der steten Verbesserung inklusive Mitarbeitereinbindung. Wenn Ihre Unternehmenskultur gut ist, können Sie auf die Rückmeldung Ihrer Angestellten achten. Der ideale Prozess ist selten, denn die Technologie ermöglicht immer neue Optimierung. Bleiben Sie auf dem Laufenden und versuchen Sie sich ein umfassendes Bild zu machen.
Im sechsten Teil unserer Reihe geht es um Prozessstabilität und Prozessfähigkeit – wie bringen Sie Ihre Geschäftsprozesse unter Kontrolle?
Mit bestem Gruß
Axel Schröder
Bildquelle: Fotolia, © lenets_tan
Mehr zu Reifegradmodellen – unser Schaubild
Anschauliche Informationen zu den Reifegradmodellen und der Entwicklung Ihrer Prozesse finden Sie in unserer Downloadvorlage!
Reifegradmodell – die Checkliste
Die Reifegradmodell Checkliste enthält alle wichtigen Angaben in einer grafischen Übersicht, damit Sie Ihre Prozesse richtig im Reifegrad einschätzen können!