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Wiedereingliederungsplan nach Krankheit oder Kurzarbeit

Wiedereingliederungsplan © Pressmaster

Wiedereingliederungsplan für die Rückkehr zur normalen Arbeit nach Krankheit, Betriebsschließung oder wochenlangem Homeoffice. Warum lohnt sich ein strategisches Vorgehen und wie gelingt die Planung? Lesen Sie, wie Sie mit unserer Vorlage ideale Arbeitsbedingungen für mehr Effizienz schaffen!

Wiedereingliederungsplan: Wann macht er Sinn?

Im Normalfall kennen wir die berufliche Eingliederung (BEM) zur Teilhabe erkrankter Mitarbeiter. Ein Arbeitgeber erhält den Arbeitsplatz während einer Krankheit und organisiert mit Arbeitnehmer, Betriebsarzt und möglichen Unterstützern die Rückkehr. Nach 30 aufeinander folgenden Tagen oder 42 Tagen im Kalenderjahr greift die Regelung zur betrieblichen Wiedereingliederung.

Ein Wiedereingliederungsplan lohnt sich des Weiteren in besonderen Situationen ohne Erkrankung des Arbeitnehmers.

Betriebsschließung

Die Chefin erkrankt, braucht Reha und schließt das Geschäft für die Dauer. Die Arbeitnehmer kommen nach der Zeit zurück an den Arbeitsplatz und versuchen den Normalbetrieb aufzunehmen.

Durch behördliche Anordnung mit Pandemie-Risiko schließt ein Laden für mehrere Wochen für den Kundenkontakt. Im Hintergrund renoviert das Team, neue Wege wie in der Neuorientierung nach Corona laufen als Tests und endlich: Die Öffnung steht bevor! Die Belegschaft steht vor unterschiedlichen Problemen nach der langen Zeit und benötigt einen Plan.

Homeoffice statt Büropräsenz

Über Wochen und Monate fand der Großteil der Meetings und Büroarbeit 2020 im Homeoffice statt. Homeschooling, Haushalt, fehlende Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit – ausgebrannte Arbeitnehmer schleppen sich ins Büro. Glauben Sie, dass alle nahtlos den Büroalltag fortführen? In manchen Fällen gibt es Spannungen, Änderungen in Zuständigkeiten und das Konfliktmanagement ist nötig. Existenzängste tun ihr übriges.

Unternehmen mit bestehender Homeoffice-Regelung verkraften den Wechsel leichter als Betriebe mit plötzlicher digitaler Arbeit. Ein Wiedereingliederungsplan sorgt für weniger Spannung im Team und ermöglicht die Übernahme neuer Strukturen.

BEM nach Krankheit

Bei positiver Unternehmenskultur und gutem Arbeitsklima ist eine berufliche Wiedereingliederung mehr ein formaler Akt. Der Mitarbeiter kommuniziert seine Bedürfnisse. Offenheit und wohlwollende Mitarbeiterführung durch Lean Leader sorgen für schnelle Eingliederung. Im besten Fall übernimmt das Unternehmen Impulse für gesunde Arbeit, Ergonomie und weniger Stress.

In anderen Betrieben beginnen die Probleme einer längeren Erkrankung bei der Einordnung als Schwäche oder Faulheit. Betriebliche Eingliederung entwickelt sich zum Kampf zwischen Forderungen beider Seiten. Die Fehlerkultur ist entscheidend für das Miteinander. Gerade für die Gefahr von falschen Vorurteilen bietet sich die Arbeit mit dem inneren Team an.

In vielen Fällen gibt es den Mittelweg: Ein Arbeitnehmer fällt langfristig aus, das BEM läuft rechtzeitig an und dient der Belastungserprobung. Nach wenigen Tagen bis Wochen endet die Eingliederung.

Wann lohnt sich die Wiedereingliederung
Wann lohnt sich die Wiedereingliederung

Probleme bei der Wiedereingliederung

Im Gegensatz zur Einarbeitungsphase von Mitarbeitern ist die Rückkehr an den Arbeitsplatz auf andere Art tückisch: die Motivation, die Geschäftsprozesse, der Bürotag oder der Umgang mit Kollegen. Aus dem Homeoffice-Meeting weiß jeder, wie das private Leben aussieht. Zwischen einigen Mitarbeitern entwickeln sich trotz Abwesenheit häufigere Kontakte und Freundschaften. Andere Kollegen sehen sich wochenlang nicht und sind froh darüber. Das Smartphone war die letzten Wochen griffbereit und hat jetzt Angst vor der dunklen Tasche. In vielen Fällen ist nicht die Arbeit problematisch, sondern die Veränderungen im Gesamtgefüge. Mit Kenntnissen in Change Management fällt Ihnen die Planung des Übergangs leichter.

Unser Plan zur Wiedereingliederung setzt an dieser Stelle an: Wir lenken nach Hoshin Kanri die Aufmerksamkeit auf die ganzheitliche Zielsetzung. Wie unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei der Rückkehr und sorgen für ein gutes Arbeitsklima?

Probleme bei der Wiedereingliederung
Probleme bei der Wiedereingliederung

Eine Wiedereingliederung sorgt für schnellere Normalität

Das Ziel jedes Wiedereingliederungsplans ist die reibungslose Fortführung der Arbeit. Für erkrankte Arbeitnehmer bedeutet das, schrittweise Erprobung der eigenen Belastbarkeit. Nach der Rückkehr aus der Schließung oder dem Homeoffice stehen Teambuilding, Umstellung der Arbeitsweise und kontinuierliche Verbesserung auf dem Programm. Was bedeutet das im Einzelnen?

Wie war der Zustand vor der Abwesenheit?

Eine Bestandsaufnahme ist der erste Schritt. Die Dokumentation von Prozessen im Betrieb erleichtert diese Aufgabe. Gleiches gilt für die Mitarbeiterentwicklung: Wissensmanagement, Zugangsverteilung im EAM und bisher unbestätigte Annahmen wie Betrug durch Mitarbeiter. Eine genaue Aufzeichnung findet sich in den wenigsten Betrieben, eine Retrospektive lohnt sich als Vorbereitung. Unterstützen Sie diesen Prozess mit der Erstellung von Organigrammen und Mindmaps.

Wie erfassen Sie die Zwischenzeit?

Auf die gleiche Weise verfahren Sie zum Zwischenzustand: Arbeiten Sie die jeweiligen Kategorien durch, achten Sie auf die Details wie Motivation, Zielerreichung und unbestimmte Probleme. Gerade wenn es um Azubi Pflichten geht, braucht es in vielen Fällen mehr Kommunikation als weniger. Welche Probleme kamen von Ihren Mitarbeitern auf? Was ist Ihnen aufgefallen? Hierunter fallen Unpünktlichkeit, zergliederte Arbeitszeiten oder geringere Effizienz durch die mehrfache Belastung.

Bei erkrankten Mitarbeitern: In welcher Hinsicht gab es Kommunikation oder die Bereitschaft zur gelungenen Zusammenarbeit? Gesund werden hat oberste Priorität, ein motivierter Mitarbeiter sorgt im Idealfall für die Weitergabe von Informationen über Dritte.

Diese Phase nutzen Sie im Idealfall für den Neustart mit unserem Wiedereingliederungsplan: Welche Veränderungen braucht es und wie gehen Sie diese an? Welche Probleme sind wahrscheinlicher als andere – führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung im kleinen Rahmen durch. Wappnen Sie sich mental auf die wahrscheinlichen Szenarien. Nutzen Sie diese Arbeit für eine generelle Bestandsaufnahme für Ihre eigene Unternehmensführung.

Neustart – alles auf Anfang? Nicht mit Wiedereingliederungsplan

Alle Mitarbeiter brauchen den neuen Ist-Zustand – Sie eingeschlossen. Welche Veränderungen gibt es? Was sind Wünsche, Ziele oder Vorschläge zur Verbesserung? Nutzen Sie die Chance, Ihr Geschäftsmodell abzugleichen. Passt die Strategie weiterhin? Gibt es Kennzahlen, die Korrektur benötigen?

Eine klare Teamkommunikation erleichtert den Start: Der Ist-Zustand gehört neben neuen Maßnahmen und Einschränkungen zu den wichtigsten Hilfsmitteln. Wenn jeder Mitarbeiter weiß, was auf ihn zukommt, nehmen Sie viel Spannung aus dem Team.

Die Kollegin mit Bandscheibenvorfall benötigt einen besser angepassten ergonomischen Arbeitsplatz? Sorgen Sie für Transparenz und Möglichkeiten für Ausstattungswechsel. Der an Krebs erkrankte Mitarbeiter ermüdet schnell? Sensibilisieren Sie in Absprache die Mitarbeiter, Rücksicht zu nehmen. Die jungen Eltern teilen sich die Betreuung, solange die Kita zu ist? Finden Sie klare Regelungen für die Arbeitszeiten und Aufgabenverwaltung. Sie schützen mit guter Vorbereitung alle Mitarbeiter vor Überlastung.

Ablauf mit Wiedereingliederungsplan
Ablauf mit Wiedereingliederungsplan

Wem bringt ein Wiedereingliederungsplan Vorteile?

Prinzipiell lohnen sich Gedanken zur Wiedereingliederung für jeden Betrieb. Im Rahmen von BEM bleibt sie gesetzlich verankert. Für freiwillige Maßnahmen zur Eingliederung braucht es eine individuelle Betrachtung.

Betriebe mit einem hohen Maß an Struktur benötigen weniger Wiedereingliederung. Informationen zu Geschäftsprozessen und Lean Standard Work sind im Unternehmenshandbuch nachlesbar. Die Mitarbeiter kommen durch Verbesserungs Kata und Coaching Kata schneller zurück in den Workflow.

Die Wissensweitergabe im Betrieb ist unterschiedlich und individuell. Wie lange benötigen Sie für die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters? Verfolgen Sie einen festgelegten Plan oder wie es gerade passt? Diese Fragen sind nahe an der Wiedereingliederung: Verschriftlichte Informationen sorgen für mehr Selbstständigkeit bei Unsicherheit.

Der Mitarbeiter kehrt nach langer Krankheit zurück

Nach BEM laden Sie Ihren Mitarbeiter zur betrieblichen Wiedereingliederung ein. Sie klären, ob die Fehltage auf die Arbeitsbelastung zurückzuführen sind. Durch Einbezug behandelnder Ärzte und Träger untersuchen Sie Möglichkeiten am Arbeitsplatz. Gemeinsam entwickeln Sie einen Etappenplan für die Rückkehr und notwendige Maßnahmen. Das Gespräch endet mit einem Protokoll und der Terminsetzung zur Nachbesprechung. Der erfolgreichen Wiedereingliederung steht nichts im Weg.

Persönliche Abwesenheit: Sabbaticals, Elternzeit, Weiterbildungen

In einigen Betrieben gibt es seltener Veränderungen als in anderen. Das Update der Unternehmenssoftware oder die Neueinrichtung eines Lagerregals sind große Ereignisse. Die Rückkehr aus einer privaten Abwesenheit gleicht aus verschiedenen Gründern der Wiedereingliederung: Routine geht nach kurzer Zeit verloren. Informationen zu Datenmanagement, Ordnungssystem und ähnlichem sind nicht sofort im Gedächtnis. Die Persönlichkeiten entwickeln sich und in manchen Unternehmen passt es nicht mehr.

Schnelllebige Unternehmen, die mit Quick Response arbeiten, Gründungsunternehmen oder Social Media affine Betriebe haben einen schnelleren Durchlauf an Informationen. Hier gleicht der Wiedereinstieg schneller einer vollständigen Einarbeitung. Der Wiedereingliederungsplan hilft über die Abwesenheit den Kontakt zu halten und die nötige Zeit einzuplanen.

Kurzarbeit, Homeoffice, Betriebsschließung

Die Umstellung in der Corona-Krise traf viele Unternehmen unvorbereitet. Digitale Transformation und Anpassungsfähigkeit fanden teilweise im Zeitraffer statt, Chef im Stress, Mitarbeiter in Kurzarbeit oder Homeoffice. Diese Umstellung verlangt jedem viel ab. Die Rückkehr zum Normalbetrieb trägt ähnliche Züge. Teams finden neu zusammen, Aufgaben brauchen neue Verteilung. Die Änderungen der Krisenzeit übernehmen manche Geschäfte in den Normalbetrieb: Social Media Arbeit, Internetseite pflegen oder Onlineshops zur Kundenbindung. Eine direkte Anknüpfung an die vorherigen Bedingungen ist schwierig. Der Wiedereingliederungsplan erfasst aus diesem Grund die persönlichen Umstände der Mitarbeiter und Veränderungen im Betriebsablauf. Gerade Internet Marketing lebt von wertvoller Arbeitszeit.

Für manche Mitarbeiter ist Homeoffice eine willkommene Abwechslung, hier braucht es Regelungen für die Zukunft. Eine erneute Einarbeitung als Weiterbildung ermöglicht es, eingeschlichene Fehler zu korrigieren. Im gesamten Team. Prüfen Sie den Zeitbedarf für diese Maßnahmen und stellen Sie den langfristigen Nutzen gegenüber.

Nutzen eines Wiedereingliederungsplans
Nutzen eines Wiedereingliederungsplans

Wiedereingliederungsplan als Chance zu Kaizen

In unserer Beraterpraxis nutzen wir schwierige Situationen zur Weiterentwicklung. Kaizen steht für kontinuierliche Verbesserung – in Krisenzeiten und im Normalfall.

Die Rückschau ermöglicht es, Probleme aus Distanz zu betrachten und zu benennen. Nutzen Sie die Chance, anhand der Wiedereingliederung andere Wege zu gehen, Wissen zu festigen und Einheitlichkeit zu schaffen. Durch mehr Struktur schaffen Sie sich mehr Zeit für wichtige Aufgaben und binden direkt das gesamte Team ein. Probieren Sie es aus mit unserem Wiedereingliederungsplan als Vorlage und kommen Sie gestärkt aus schwierigen Situationen!

Mit bestem Gruß,
Axel Schröder

Bildquelle: Canva.com © Pressmaster

Mehr zum Wiedereingliederungsplan: unsere Vorlage!