Die Unternehmenskultur ist nicht nur der Taktgeber für die Zusammenarbeit in einem Betrieb, sondern gleichzeitig Messfühler für Probleme. Zur gemeinsamen Arbeitsleistung, wie auch einer gefühlten Betriebszugehörigkeit sind deswegen auch Anerkennung, Entwicklung und mehr ausschlaggebend für ein gesundes Betriebsklima. Deswegen geben wir einen Einblick in die Bereiche der Unternehmenskultur mit Mitarbeiterbindung sowie Führungsstil. Und auch die Selbstführung oder das Selbstmanagement haben deshalb als zentrale Elemente der Unternehmensführung ihren Platz in dieser Kategorie.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmenskultur ist mehr als kostenloser Kaffee
Der Begriff Unternehmenskultur (engl. Corporate Culture) bezeichnet die Gesamtheit der Unternehmenswerte oder auch Core Values. Hierzu gehören alle sichtbaren und unsichtbaren Elemente – kurz alles, was ein Unternehmen ausmacht. Sie bildet deshalb das Gerüst eines Betriebes, bietet wie ein Leuchtturm Orientierung nach innen und außen und ist Grundlage zur Erreichung der Unternehmensstrategie. Eine gute Organisationskultur kann maßgeblich den Erfolg eines Unternehmens bestimmen, denn gut geführte, motivierte Mitarbeiter leisten bessere Arbeit.
Was gehört alles zur Unternehmenskultur?
Treffend und deshalb gerne genutzt ist das Eisberg-Modell nach Edgar Schein und seiner Nachfolger. Denn auch bei der Unternehmenskultur ist nur die Spitze sichtbar. Der Rest bleibt in verschiedenen Schichten unter der Oberfläche verborgen.
- Artefakte: Das sind die sichtbaren Elemente und umfassen alles von Logo, der Firmengeschichte, Architektur und Arbeitskleidung. Auch eine betriebsinternen Sprache mit Abkürzungen und besonderen Wortbedeutungen ist dabei ein erlebbares Artefakt. Es geht dabei um erkennbare Identität und Orientierung für Mitarbeiter, Partner und Kunden und die passende Business-Etikette.
- Normen: Hier handelt es sich um die gelebten Werte, die daher von allen geteilt und eingehalten werden. Ist das Unternehmen steil hierarchisch gegliedert oder eher flach und wie reden sich alle dabei an? Wichtig: Die Normen bieten jedem Mitarbeiter eine Grundlage für Entscheidungen. Veränderungen in Arbeitsabläufen werden besser akzeptiert, wenn sie den gelebten Normen entsprechen.
- Gezeigte Werte: Das ist die Ebene, die nach außen kommuniziert und dabei nicht unbedingt nach innen gelebt wird. Etikettenschwindel ist hier im guten wie im schlechten Sinne möglich. Ein gutes Konfliktmanagement muss von allen gelebt werden und die Vorbildfunktion der Führungsriege darf kein Lippenbekenntnis sein.
- Grundlegende Annahmen: Im Vergleich zu den gezeigten Werten sind grundlegende Annahmen die Basis der Unternehmenskultur, und werden weniger bewusst verinnerlicht, sondern unbewusst angewandt. Darunter fällt der erlernte Umgang Mensch zu Mensch, die Wahrnehmung von Umwelt und Natur. Das ist auch wichtig für den richtigen Umgang mit Kunden.
Wofür brauche ich in meinem Betrieb Unternehmenskultur?
Die Unternehmenskultur ist ab der Gründung vorhanden und deshalb ist die Pflege auch Aufgabe der Unternehmensführung. Stellen Sie sich vor, dass die Organisationskultur wie ein Leuchtturm funktioniert. Wissen Ihre Mitarbeiter, was Ihnen wichtig ist? Und warum Sie in Gefahr sind durch übernommene Aufgaben in die Überlastung zu stürzen? Anhand welcher Werte sie Entscheidungen treffen sollen? Gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die jeder im Unternehmen kennt und anwendet? Ein gutes Beispiel ist die grundlegende Fehlerkultur: Was passiert, wenn jemand Mist baut? Ein guter Umgang mit Fehlern hilft deshalb bei der dauerhaften Motivation der Belegschaft.
Ein schlechtes Arbeitsklima mit ungerechtem Verhalten fördert dagegen Frust, Stress und sogar Unehrlichkeit wie Mitarbeiterbetrug. In diesem Fall kommen immer mehrere Probleme zusammen, aber ab einem Anfangsverdacht sinkt das Vertrauen. Arbeit und Psyche leiden auf beiden Seiten.
Der Umgang mit Fehlern ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur
Fehler passieren, aber mit dem richtigen Umgang nur einmal. Das bedeutet Ursachenforschung und nachschulen bis es passt statt schikanieren oder fertigmachen.
Mehr Zufriedenheit durch eine klare Unternehmensführung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie die Unternehmenskultur aussehen kann. Eines ist dabei klar: Ein positives Zugehörigkeitsgefühl hilft bei der Stabilisierung Ihrer Mitarbeiter und dient auch der Abgrenzung zu anderen Unternehmen. Ihr Gewinn als Unternehmer sind deshalb engagierte Mitarbeiter, die gute Arbeit leisten und Ihre Arbeitgebermarke, das Employer Branding stärken. Die richtige Mitarbeitermotivation und perfektes Teamwork gelingen dabei nicht über Nacht oder durch jahrelange Vernachlässigung. Spätestens beim Mitarbeiterwechsel kämpfen Unternehmen plötzlich mit einem schlechten oder gar nicht vorhandenem Ruf im Fachkräftemangel gegen die Konkurrenz. Auch unzufrieden Mitarbeiter lassen sich zum Teil durch die herrschende Unternehmenskultur erklären, deswegen ist der Umgang mit schwierigen Mitarbeitern auch elementarer Bestandteil guter Führung.
Mehr Zeit mit den richtigen Hilfsmitteln
Wenn gar nicht Ihre Mitarbeiter ein Problem mit dem richtigen Anreiz haben, sondern Ihnen als Unternehmerin oder Unternehmer manche Aufgaben der Unternehmensführung schwer fallen, raten wir zu mehr Selbstmanagement und kreativem Denken. Diese Teile der Unternehmenskultur gehören in den Bereich Werte und Normen: Denn wenn Sie sich gut organisieren, überträgt sich die Einstellung aufs Team. Ein guter Ansatz ist hier eine Retrospektive, um die eigenen Stärken und Schwächen in der Selbstführung zu erkennen. Wann wären Sie als Arbeitnehmer mit sich selbst als Chef zufrieden?
Gerade Dinge wie Ablage organisieren oder die Aufgabenverwaltung im Team sind typische Baustellen in der Büroorganisation. Für eine positive Unternehmenskultur setzen Sie sich mit den Bereichen auseinander, in denen Sie an Ihrem Unternehmen arbeiten und nicht als Fachkraft darin. Ihre Mitarbeiter brauchen Sie weniger an der Maschine oder beim Kunden, sondern mit genügend Zeit, um sich mit den Unternehmenszielen auseinanderzusetzen. Das sind die drei wichtigen Rollen und Aufgaben des Unternehmers.
Selbstmanagement und Selbstführung für eine bessere Unternehmenskultur
Hand aufs Herz: Wie viel Zeit arbeiten Sie effizient in der Rolle als Manager oder als Inhaber an Ihrem Unternehmen und nicht im operativen Geschäft? Testen Sie jede Möglichkeit zur Selbstoptimierung aus, um mehr Zeit zu gewinnen? Wir kennen die Problematik aus vielen Betrieben: Der Stresslevel steigt, die Aufgaben werden mehr und der Fokus bleibt am Alltagsgeschäft hängen. Allerdings ist Ihre Aufgabe mit steigender Zahl der Betriebsjahre die Führung und Entwicklung Ihres Unternehmens. Strategie-Arbeit braucht Raum und Zeit und dafür haben Sie mit Ihren Mitarbeitern ein äußeres und ein inneres Team, das Sie darin unterstützt. Gerade die Möglichkeit, sich selbst und alle im Team durch die Inanspruchnahme von Dienstleistungen zu unterstützen, sorgt nach der Anlaufphase für einen freieren Kopf.
Neben der passenden Terminplanung mit freien Kapazitäten für die unvorhergesehenen Dinge entscheiden häufig die kleinen Dinge, ob Sie und Ihr Team sich wohlfühlen. Ergonomisches Arbeiten ist vielleicht nicht immer möglich, gerade auf vertrackten Baustellen, aber der Blick auf die eigene Gesundheit hat immer Vorrang. Darunter fällt auch Stressbewältigung und die Beachtung von Bedürfnissen: Für größere Projekte lohnt sich das Erlernen der Netzplantechnik, um genügend Pufferzeiten einzubauen, um dadurch beispielsweise Lieferengpässe abzufedern. Wie Sie auch vorgehen: Sorgen Sie dafür, dass die Arbeit an Ihrem Unternehmen nicht im Alltag untergeht, sondern behalten Sie Ihren Terminkalender im Griff, delegieren Sie Aufgaben und schaffen Sie sich Raum!
Genug Zeit mit Selbstmanagement & Selbstführung
Typische Fehler und Probleme im Alltag, die durch die richtigen Maßnahmen und konsequentes Selbstmanagement vermieden werden können.
Mitarbeiterbindung & Führungsstil
Zwischen Mitarbeiterbindung und Führungsstil sind die Verknüpfungen eng und nachhaltig: Schlechter Führungsstil führt zu mangelnder Mitarbeiterbindung, eine gute Führungskraft dagegen motiviert und festigt die Beziehung zum Unternehmen. Das beginnt bei der richtigen Personalplanung – Tag für Tag und langfristig! – und dem Umgang mit Ausbildung oder Wiedereingliederung.
Gerade in Teams mit hoher Belastung kommt es häufig zum Azubi Ärger und die Kündigung hängt über den Köpfen, dabei wollen alle das Gleiche: Mitwirkung in einem erfolgreichen Unternehmen!
In vielen Betrieben findet aktuell ein Umdenken hin zu mehr Digitalisierung statt. Eine Rückkehr zu einer Arbeit ganz ohne HomeOffice ist für die meisten Büroarbeiter kaum denkbar, deshalb gehört es zur gelungenen Unternehmensführung auch Möglichkeiten zur mobilen Arbeit zu schaffen. Remote Leadership ist dabei eine Methode, wie Sie auch über Distanz hinweg Mitarbeiter gut führen können.
Eine bewährte Methode zur Mitarbeiterführung, die als Methode vor Ort, für Montageeinsätze und im HomeOffice funktioniert, ist Lean Leadership aus dem Lean Management.
Den idealen Führungsstil finden
Ein gutes Vorbild, faire Behandlung und eine konsequente Entwicklung des Unternehmens und der Mitarbeiterfähigkeiten!
Für die richtige Vorbereitung Ihrer Mitarbeiter für Onboarding von Nachwuchskräften und den Ausbilderschein haben wir eine Reihe zur AdA-Prüfung vorbereitet:
- Tipps zur Ausbildereignungsprüfung
- AdA Schein Tipps für Sie! Alle Handlungsfelder der Prüfung
- Prüfungsvorbereitung Ausbilderschein: Tipps in Etappe 3
- AdA Schein Teil 4 – Unterweisungsprüfung & Unterweisung nach AEVO
Nach der Ausbildung ist vor der Fortbildung: Wissensmanagement im Betrieb
Von der Unternehmenskultur hängt auch ab, wie gut Wissen im Team zirkuliert. Mit dem richtigen Wissensmanagement gelingt ein flüssig laufendes Unternehmen, das mit den richtigen Theorien und Methoden Mehrwert für Team, Kunden und Umwelt schafft.
Dieser Bereich gelingt bereits bei der Einarbeitung mit dem notwendigen Wissenstransfer und setzt einen Grundstein. Im alltäglichen Betrieb kommt das Wissensmanagement dagegen schnell zu kurz, etwas funktioniert nicht richtig und alle müssen als Feuerwehr Fehler ausbügeln. Hier stellt sich die Frage, ob ein Prozess nicht eindeutig definiert war beziehungsweise die Wissensvermittlung dafür nicht geklappt hat? Gerade dann ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten, das Gesamtbild zu betrachten und an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Weiterbildungen helfen dabei, dass große Fehler nicht mehr passieren, die richtige Einarbeitung, dass erst gar keine Unsicherheiten entstehen.
Erfolge feiern Sie gemeinsam im Team und durch Anerkennung fördern Sie langsam und stetig die Lernbereitschaft von allen. Auch hier gilt: Gehen Sie mit gutem Vorbild voran und entlasten Sie sich mit eingekauften Dienstleistern, wenn Ihnen die Zeit und das Wissen fehlen. Dadurch steigt die Bereitschaft Ihrer Mitarbeiter, eigene Unsicherheiten anzusprechen und gegenzuwirken.
Mehr Erfolg mit Wissensmanagement!
Kommunikation und Information sind heute eine wichtige Währung. Mit den richtigen Lehr- und Lernmethoden werden Sie besser!
Mit mehr Kreativität stimmige Lösungen finden
Wie finden Sie eine Entscheidungsbasis im Unternehmen? Ob es sich um einen Auftrag weiter weg handelt oder die Einstellung eines neuen Mitarbeiters: Wer ist beteiligt? Wie finden Sie eine Lösung? Gerade bei unbestimmten Problemen geben Kreativitätstechniken neue Impulse und Blickwinkel. Die meisten Methoden sind am wirkungsvollsten mit einer Gruppe, die dem Problem angepasst ist. So bringt es nichts, sich nur in der Unternehmensführung über Abläufe im operativen Bereich zu unterhalten – holen Sie sich Verstärkung der Prozessexperten! Gemeinsam setzen Sie eine passende Kreativitätsmethode ein und erfassen strukturiert die verschiedenen Probleme und Lösungsansätze.
Dazu zählen:
- Der Klassiker Brainstorming für gemeinsame Lösungsfindung
- Die visuelle Ordnung allein oder im Team: Mind Mapping
- Clustering als Hilfe für Textarbeit und Marketing
- Im Brainwriting Pool mit Teamarbeit Ideen weiterführen und ergänzen
- Die 6-3-5-Methode als Motor für eine große Ideensammlung
- Umgedrehte Lösungsfindung mit der Flip-Flop-Technik (mit Spaßfaktor!)
- Durch Bisoziation neue Ansatzpunkte mit Bildunterstützung finden
- Ein Viereck voller Ideen erstellen mit dem morphologischen Kasten
- Mit der Reizworttechnik die Gedanken über Bande leiten
Alle Kreativtechniken auf einen Blick
Die Theorie und Hintergründe der Kreativitätstechniken in unserem Überblicksartikel mit genaueren Einordnung der Methoden.
Ordnen Sie sich und Ihre Unternehmenskultur ein!
Wissen Sie wie Ihre Unternehmenskultur ist, sein soll und v.a. wahrgenommen wird? Die Analyse der Kultur und der eigenen Werte läuft über das Befragen von Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. Hier zählt jede Aussage, jede Nuance, selbst verhaltene Antworten können aufschlussreich sein, ob ihre Mitarbeiter sich trauen Sie bzw. das Unternehmen zu loben oder zu kritisieren. Auch Faktoren wie häufige Kranktage, geäußerter Unmut oder das typische Meckern sollten Sie hellhörig werden lassen.
Machen Sie sich in einem ersten Schritt Gedanken über Ihre eigene Aufstellung, Ihr Selbstmanagement und Ihren Führungsstil. Tendieren Sie beispielsweise zum Micromanagement? Schreiben Sie Ihre eigenen Grundüberzeugungen für Ihr Unternehmen auf und überlegen Sie ob Sie einer Vision folgen. Die Überprüfung Ihrer Mitarbeiteraufstellung, nahende Renteneintritte und Ihre Sichtbarkeit als Arbeitgeber sind die nächsten Schritte.
Sie brauchen Unterstützung in einem dieser Bereiche? Dann schauen Sie sich gerne in der UAS Strategiewerkstatt um – gemeinsam schaffen wir Veränderung!
Sorgen Sie noch heute für eine bessere Unternehmenskultur!
Mit der UAS-Strategiewerkstatt prüfen wir gemeinsam den Ist-Zustand und entwickeln die passenden Methoden für Ihre Ziele!
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