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Überlastung und Arbeitsfrust 💥 Monkey Business Management

Überlastung Arbeitsfrust Monkey Business Management © bowie15; simon

In vielen Unternehmen sind Überlastung von Mitarbeitern und Führungskräften sowie Arbeitsfrust an der Tagesordnung. In vielen Fällen steckt Monkey Business Management dahinter. Kurz erklärt werden ungeliebte Aufgaben möglichst schnell abgeschoben und landen bei Personen, die eigentlich nicht zuständig sind. Monkey Business Management ist der richtige Begriff, wenn die kleinen Aufgaben-Äffchen ihre Besitzer wechseln und einzelne Personen dann eine ganze Affenbande mit sich tragen. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Ursachen es dafür gibt und was die langfristigen Folgen sein können.

Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten

Überlastung und Arbeitsfrust erkennen

In der Regel merken viele Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer nicht, wie sehr ihre Aufgaben sie fordern. Stress und Hektik sind so normal, dass nur noch besondere Umstände auffallen, wie saisonale Spitzenzeiten, hohe Krankenstände oder chronischer Fachkräftemangel zum Ausbildungsstart. Der Alltag versteckt sich hinter lustigen, dabei wahren Sprüchen, Spruchtassen und den typischen Meilensteinen wie dem Bergfest am Mittwoch. Aber was sorgt für Arbeit als reine Belastungserfahrung oder sogar als ständige Überlastung? Und warum haben manche Menschen mehr und mehr zu tun statt Aufgaben abbauen zu können? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die hier mit reinspielen können, von mangelndem Prozessmanagement über schlechte Unternehmenskultur oder ein mieses Arbeitsklima – denn all diese Elemente machen die Arbeit schwerer.

Aber gerade Chefinnen und Chefs kleinerer Unternehmen kämpfen mit einem besonders fiesem Zeitfresser durch Überlastung. Wenn Sie folgende Sätze selbst von sich kennen, könnten Sie am Monkey Business Management leiden:

  • Ja, ich mach das.
  • In Ordnung, leg‘ mir das einfach hin.
  • Okay, einfach auf den Stapel da.
  • Gut, dass Du das sagst, ich kümmer mich drum.
  • Das hat nicht geklappt? Ich schau selbst drauf.

Kommt Ihnen das ein oder andere bekannt vor? Dann könnten Sie einer Ursache Ihres Arbeitsfrusts näher gekommen sein. Denn Monkey Business Management entwickelt sich schleichend und mit jedem Äffchen auf Ihrer Schulter ist der Arbeitsberg schwerer zu bewältigen. Warum das so ist und was diese stete Überlastung langfristig ausmacht, sehen wir uns jetzt gemeinsam an!

Monkey Business Management erkennen im Video

Warum das ständige Zurücknehmen von Aufgaben zu Arbeitsfrust und Überlastung führt, haben wir in diesem Video für Sie festgehalten! Schauen Sie rein und prüfen Sie direkt, ob Ihnen das ein oder andere bekannt vorkommt.

Monkey Business Management führt zu Überlastung

Sie haben Ihre normalen Aufgaben der Unternehmensführung mit allen Rollen eines Unternehmers und sind damit wahrscheinlich gut ausgelastet, nicht wahr? Welche Aufgaben haben Sie noch auf Ihrer Aufgabenliste? Gibt es Dinge, die Sie von Ihren Mitarbeitern übernommen haben, weil diese vielleicht nicht alleine zurechtkamen? Und wie läuft diese Übergabe und Rücknahme ab? Natürlich ist es zuerst einfacher, etwas selbst zu erledigen als groß zu erklären, aber nachhaltig ist diese Arbeitsweise nicht. Dazu sehen wir uns die Elemente genauer an, die Arbeitsfrust durch Überlastung auslösen.

Angst vor Veränderung und der gewohnte Status Quo

Gerade wenn es um neue Abläufe und Aufgaben geht, kann sich bei manchen Teammitgliedern eine Abwehrhaltung einstellen. Das ist natürlich, denn wir verlassen unsere Gewohnheiten nur ungern. Allerdings ist eine lebende Organisation, wie ein Unternehmen, darauf angewiesen, mit Anpassungsfähigkeit flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Nicht selten passiert es deshalb, dass Chefin oder leitender Angestellter Extraaufgaben übernehmen, um keinen Ärger zu provozieren. Dann springt das Äffchen direkt bei einer Anfrage zurück auf die eigene Schulter.

Probleme Schwierigkeiten auszuhalten führt zu Arbeitsfrust

Auch sehr häufig ist eine eher geringe Frustrationsschwelle, wenn – gerade Neues – nicht auf Anhieb funktioniert. Je nach Fehlerkultur und bisherigem Führungsstil kommen Aufgaben zurück, wenn Mitarbeiter auf erste Hindernisse treffen. Wenn das Äffchen dann widerstandslos den Besitzer wechselt, gräbt sich diese Problemlösung in die Arbeitsweise ein. Ein essenzieller Teil, um sinnvoll zu delegieren, ist daher das doppelte Aushalten: Mitarbeiter dürfen und sollen sich an Lösungsfindung ausprobieren, Führungskräfte müssen aushalten, wenn eine Lösung länger dauert.

Micromanagement und Perfektionismus sorgen für Überlastung

Haben Sie ganz genaue Vorstellungen davon, wie eine Aufgabe ausgeführt werden soll? Sind Arbeitsanweisungen sogar so detailliert, dass es schneller geht, wenn Sie sich selbst darum kümmern? Dann kann es sein, dass Sie Ihr Aufgabenäffchen nur anbieten, aber gar nicht abgeben wollen. In der Extremform reden wir hier von Micromanagement. Damit sind die gestellten Anforderungen so hoch, dass ein Mitarbeiter es lieber nicht versucht, als es falsch zu machen. In Folge wächst Ihr Aufgabenberg, während die Selbstständigkeit Ihrer Mitarbeiter nach unten geht.

Gründe für Arbeitsfrust und Monkey Business Management
Gründe für Arbeitsfrust und Monkey Business Management

Überlastung mit allen Folgen sehen und handeln!

Jetzt nehmen wir das Beispiel von Karina. Sie führt einen größeren Kiosk und hat 4 Mitarbeiter. Eigentlich ist inzwischen klar geregelt, dass sie zwar ab und zu eine Schicht übernimmt, aber sich sonst aus dem operativen Geschäft raushält. Denn ihre Aufgaben sind vielfältig und in der Regel ist das Ladengeschäft gut abgedeckt. Aber… Aber der Etikettierer funktioniert nicht. Und das Paketklebeband ist leer. Der Drucker will das Aktionsschild nicht im richtigen Format drucken. Ein Kunde hat eine besondere Frage zu einem Produkt.

Mit jeder Nachfrage macht es mehr Sinn, selbst in den Laden zu kommen, oder? Nein! Für jedes abgenommene Problem gibt es fünf neue. Das meint niemand böse, schließlich wollen die Mitarbeiter einfach keine Fehler machen. Aber keines dieser Probleme wäre eine Nachfrage wert gewesen. Wenn Karina es schafft, mit ihrem Team zusammen eine Linie festzulegen, was dringend und was wichtig ist (Eisenhower-Matrix und Selbstmanagement) und zu ihr muss, dann gibt es neue Lösungswege.

Überlastung abwehren und Arbeitsbereiche festlegen

Haben Sie eine klare Aufgabenverteilung im Unternehmen? Wissen Sie, was Ihre Haupttätigkeiten sind und was unter die „Kann“-Regelung fällt? Haben Sie das auch mit Ihren Mitarbeitern aller Stufen geklärt? Wenn Sie die Erwartung an die jeweilige Aufgabenbereiche klären, dann legen Sie auch einen Grundstein für „eigenes Ermessen“. Es ist wichtig daranzudenken, dass es grundverschiedene Persönlichkeiten gibt:

  • Personen, die eigene Lösungen finden und durchsetzen und hoffentlich kommunizieren. Das sind Mitarbeiter, die ihre eigene Wege gehen – nicht immer im Unternehmenssinn!
  • Mitarbeiter, die alle zur Verfügung gestellten Hilfsmittel nutzen und erst dann nachfragen. Sie haben eine sehr loyale Einstellung und wollen keinesfalls Fehler begehen, aber nicht wegen jeder Kleinigkeit nachfragen.
  • Die Unsicheren oder manchmal auch eher gemütlichen Personen, die etwas lieber nicht probieren als zu scheitern oder eben auch nicht versuchen wollen, wenn es den leichteren Weg gibt. Diese Mitarbeiter zur eigenen Lösungsfindung motivieren, stellt viele Führungskräfte zurecht vor große Probleme. Hier ist eine klare Erwartungskommunikation und Bereitstellung von Hilfsmitteln wichtig, um die Grundlagen gegen Überlastung zu festigen.

Eine Mitarbeitereinordnung ist daher wichtig, um Monkey Business Management in den Griff zu bekommen. Was ist die Motivation des Einzelnen, ein Äffchen abzugeben? Wer hat welche Arbeitsbereiche und wer trägt dafür die Verantwortung? Wenn diese notwendige Kommunikation stattfindet, ersparen Sie sich viele Nachfragen und Aufgabenrücknahmen.

Überlastung abbauen durch klare Arbeitsverteilung
Überlastung abbauen durch klare Arbeitsverteilung

Arbeitsfrust auflösen und Selbstständigkeit fördern

Mit der Aufstellung und Einordnung Ihrer Mitarbeiter, der offenen Kommunikation und der passenden Einstellung geht es nun an die Auflösung des Monkey Business Managements. Leiten Sie Ihre Mitarbeiter an, eigene Lösungsansätze zu erarbeiten und diese vorzustellen statt nur das Problem zu verschieben. Das ist der eine große Ansatzpunkt! Je nach Teamzusammensetzung braucht es hier auch unterstützende Maßnahmen vom Unternehmenshandbuch über ein umfassendes Onboarding beim Einstieg zur Mehrarbeit wichtige Informationen bereitzustellen oder nachzuschulen.

Mit diesen Anlagen sind Ihre Mitarbeiter in der Lage, die ihnen gestellten Aufgaben anzugehen, zu analysieren und selbst Lösungen zu finden oder zumindest Lösungsansätze. Das Äffchen bekommt Pflege und Hege statt wieder zu Ihnen zurückzukehren.

Arbeitsfrust abbauen
Arbeitsfrust abbauen

Gestärkte Mitarbeiter statt unflexiblem Unternehmen!

Sich mit der Überlastung und dem Arbeitsfrust, ausgelöst von Monkey Business Management, auseinanderzusetzen, das sorgt dafür, die eigene Flexibilität zu stärken und besser auf Veränderungen eingehen zu können. Wenn wir dagegen ein Monkey Business Management weiterführen, riskieren wir langfristig die Handlungsunfähigkeit eines Unternehmens. Wahlweise durch unselbstständige Mitarbeiter, die selbst im Kleinen keine eigenen Entscheidungen treffen können oder durch den Ausfall von Führungskräften durch Burnout oder aus anderen Gründe.

Denken Sie an die möglichen Folgen bei jeder Aufgabe, die Sie übernehmen und Ihre eigene Arbeitsbelastung. Legen Sie sich Ihre eigene Linie zurecht, die Ihr Eingreifen dringend und notwendig macht und für alle anderen Fälle: Geben Sie die Aufgabe zurück mit einer klaren Angabe zu Ihrer Erwartung und einer Frist. Bleiben Sie hier auch konsequent und fragen Sie rechtzeitig nach dem Lösungsansatz, damit die Aufgabe nicht verloren geht.

Mit besten Grüßen

Axel Schröder

Bildquelle: Canva.com © bowie15; simon