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Teamwork im Handwerk – wann es hilft und wie das geht!

Teamwork im Handwerk Fotolia © Robert Kneschke

Teamwork – ineinandergreifende Hände, lächelnde Gruppen, Teambuilding-Maßnahmen wie Flöße bauen! Haben Sie das im Kopf? Wie sieht es aus mit dem Firmen-Trupp auf der Baustelle?

Mehrere Kollegen, die das ganze Projekt über zusammen morgens starten, tagsüber Hand in Hand arbeiten und nach dem Tagwerk gemeinsam Feierabend machen? Wir wollen uns in diesem Beitrag mit Teams und Teamwork auseinandersetzen. Nicht jedes Grüppchen von Kollegen ist ein Team und nicht jedes Team arbeitet zusammen. Worauf Sie achten sollten und was Sie machen können, erfahren Sie in diesem Artikel!

Was ist Teamwork?

Simpel ausgedrückt handelt es sich um Gruppenarbeit. Ein Team besteht aus mehreren Kollegen, die zusammen ein gemeinsames Projekt weitestgehend in Eigenverantwortung bearbeiten. Was ist ein Team nicht? Arbeitnehmer, die nebeneinander her arbeiten und sich maximal zur Mittagspause absprechen. Freundschaft unter Kollegen und gegenseitige Hilfe im Job sind wünschenswert, fallen nicht unbedingt unter Teamwork. Zusammenarbeit muss ein Identifizierungsmerkmal sein, ebenso der stete Kontakt innerhalb der Gruppe.

Was bringt meinem Unternehmen Teamwork?

Wenn Ihre Kollegen zu Projektpartnern werden, verfolgen sie gemeinsame Ziele. Die Abstimmung der einzelnen Prozessschritte wird verbessert und in Folge der beste Ablauf gefördert. Informationen werden sinnvoller kommuniziert, wenn jeder seinen Teil des Ganzen trägt und alles gelingen soll. Ein Team soll eine sich selbst bestärkende Einheit sein: individuelle Schwächen und Stärken werden in der Gruppe ausgeglichen. Sehen Sie sich eingespielte Kollegen im Außendienst an: nach Jahren gemeinsamer Praxis geht jeder Arbeitsablauf Hand in Hand.

Das stellt aus der Sicht der kontinuierlichen Verbesserung zeitgleich eine Gefahr da: Ist ein Team etabliert und die Prozesse routiniert, wird der Ablauf nicht mehr laufend hinterfragt. Weitere Probleme, die auftreten können: Nicht jede Aufgabe und nicht jeder Arbeitnehmer sind gleich geeignet für Teamwork. Ohne die richtigen Führungsqualitäten werden Sie in diesem Fall keine homogene Gruppe bilden können.

Schwerer wird es, wenn ein Team eine eigene Agenda entwickelt und gegen Sie arbeitet. Eine Kontrolle durch Messung der Abläufe ist ein wichtiger Bestandteil der sinnvollen Gruppenführung. Es ist wichtig, allgemein einen Blick auf Ihre Mitarbeiterbindung zu behalten – in ungünstigen und unzufriedenen Konstellationen ist Betrug durch Angestellte möglich. Das Ziel ist es als übergeordneter Partner für ein Projekt zur Stelle zu sein. Im Sinne des Lean Leadership-Gedankens stellen Sie Ihren Mitarbeitern alles benötigte zur Verfügung und überwachen die Prozessleistung.

Sie und Ihr Unternehmen profitieren von der Kombination motivierter Mitarbeiter, bestmöglicher Wissensvermittlung unter Kollegen und Eigenverantwortung. Ihre Aufgabe ist es, die Prozesse zu überwachen und – wenn nötig – rechtzeitig einzugreifen.

Was zeichnet Teamwork aus?

Es geht nicht um die Kollegen, die sich gut verstehen und zur Not einspringen. Die Einbindung aller Teammitglieder in die Erreichung der gesteckten Projektziele sorgt für gemeinsame Motivation und das Optimum an Wissenssammlung. Wenn die Gruppe gut aufgestellt ist und individuelle Stärken und Schwächen bekannt sind, kann am Ausgleich und einer sinnvollen Aufgabenverwaltung gearbeitet werden. Ihre Aufgabe beschränkt sich auf die Führung Ihrer Mitarbeiter und die Optimierung der Prozessleistung.

Das Projekt und übergeordnet das Unternehmen sind Antrieb für die Teammitglieder. Die vorgenommene Leistung erreichen, Kennzahlen verbessern oder voneinander lernen – all das kann die gesamte Gruppe motivieren. Um an die Ziele zu gelangen, wird zusammengearbeitet und die bestmögliche Verwendung individueller Fertigkeit garantiert. Visuelle Darstellung wie im Shopfloor Management üblich, steigert die Motivation.

Die Abläufe sowohl im Projekt- als auch im Prozessmanagement können optimiert werden und die Kommunikationsstruktur verbessert. Das Teamwork verpflichtet jeden einzelnen Mitarbeiter zur bestmöglichen Leistung, um als Teil des Ganzen zum Gelingen beizutragen. Stellen Sie sich ein Großraumbüro vor mit einem klingelnden Telefon am gerade unbesetzten Arbeitsplatz: In einem Team würde der nächst(-geeignete) Kollege zum Hörer greifen, um das Projekt nicht zu gefährden. Klingeln lassen wäre keine Option.

Teamwork im Handwerk – welche Bereiche sind sinnvoll
Teamwork im Handwerk – welche Bereiche sind sinnvoll

Wo ist Teamwork besonders wichtig?

Jedes Gewerk, das durch Komplexität oder bestimmte Anforderung wie zu hebendes Gewicht auf mehrere Personen angewiesen ist. Jedes Projekt, das auf die Zusammenarbeit verschiedener Kollegen aufbaut. Kurz: Überall dort, wo mehrere Menschen zusammen auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Das kann in der Werkstatt, in der Vertriebskette oder auf der Baustelle sein oder in der Restaurantküche.

Teamwork ist essenziell wichtig, wenn mehre Bereiche aufeinander abgestimmt werden müssen. Den Gedanken an ein gemeinsames Ziel werden Sie in einer reinen einphasigen Produktion schlechter vermitteln können als bei der Errichtung eines Dachstuhls. Ist die Produktionskette mehrstufig und jede Arbeitskraft auf die Arbeit des Vorgängers angewiesen, hilft der Gedanke Teamwork beim reibungslosen Ablauf.

Nicht jede Abteilung muss gut im Teamwork sein – überprüfen Sie Ihre Prozessabläufe und achten Sie auf den Kontakt zwischen Ihren Angestellten. Ohne Teamwork ist ein Team-Spirit dennoch wichtig, verhindert das gemeinsame Verfolgen der Ziele doch zu einem bestimmten Grad Eifersucht, Konkurrenz und Mobbing. Trainieren Sie Ihr empathisches Gespür, um Nuancen im Miteinander Ihrer Angestellten zu erkennen.

Wie funktioniert Teamwork im Everyday-Business?

Es kommt sehr auf Ihr Unternehmen an: Wird parallel der gleiche Produktionsschritt gefertigt, ist Teamwork schwerer zu fördern. Schicken Sie jeden Morgen Handwerkertrupps zu verschiedenen Aufträgen, arbeiten Ihre Angestellten bereits als Teams. Hier können Sie gezielt ansetzen und Abstimmung, Kommunikation und Zusammenhalt verbessern.

Bestandsaufnahme im Betrieb

Der erste Schritt ist in jedem Betrieb der gleiche: Betrachten Sie Ihr Geschäftsmodell und die Wertschöpfungs-Kette. Werden Sie sich Ihrer Abläufe bewusst! Visualisieren Sie den gesamten Weg, den ein Prozess geht. Jede Schnittstelle symbolisiert eine Übergabe oder eine aufeinander aufbauende Abfolge. Die Netzplantechnik hilft Ihnen Zusammenhänge und Ansätze für gelungenes Teamwork zu analysieren. Wer sind Ihre Angestellten? Welche Charaktere arbeiten bei Ihnen? Wer hat welche Besonderheit? Machen Sie sich ein Bild über jeden einzelnen Angestellten und über bestehende Bande, bzw. Ansätze von Teamwork. Kann der Meier gut mit dem Müller? Oder führt die Kombination zu einem späten Start mit langem Mittag und frühem Feierabend?

Analyse der bisherigen Abläufe und Kooperation

Hier geht es um das Wie im Betrieb! Achten Sie darauf, wie die Aufträge bearbeitet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Der Einzelgänger, der alles der Reihe nach wegarbeitet. Oder die Gruppe, die erst das richtige Vorgehen demokratisch festlegt. Eventuell gibt es den älteren Mitarbeiter, der Teamwork intuitiv steuert und jeden nach Befähigung Aufgaben zuweist und seine Gruppe optimal anleitet? Machen Sie sich bewusst: Sie wollen kein neues Regime aufziehen, sondern Stärken und Schwächen mit Ihren Arbeitnehmern gemeinsam optimal nutzen. Teamwork können Sie nicht erzwingen, aber fördern. Auch wichtig: Wie sieht der Umgang mit schwierigen Mitarbeitern aus, die eher meckern und motzen?

Förderung des Teamworks

Das Wichtigste: Binden Sie Ihre zukünftigen Teams ein! Sie agieren für gelungenes Teamwork auf drei verschiedenen Ebenen:

  • betrieblich: Ihre Angestellten brauchen Ziele, die sie erreichen wollen. Je besser das Ziel motiviert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Teamwork funktioniert!
  • individuell: Achten Sie auf die Stärken und Schwächen der Teammitglieder. Eine Gruppe, die aus Anführern besteht wird ebenso wenig harmonieren wie ein Team aus zurückhaltenden Charakteren.
  • empathisch: Nicht jeder kann mit jedem. Teamwork in bestimmten Konstellationen kann erschwert sein. Hier geht es nicht ausschließlich um eine mögliche Bürofeindschaft oder Konkurrenz. Es gibt ebenfalls Konstellationen, die Teamwork verkomplizieren: Gegenseitige Hilfe ist wünschenswert, es darf dabei nicht passieren, dass ein hilfsbereiter Angestellter seine Arbeit vernachlässigt.

Das allgemeine Patentrezept können wir Ihnen nicht geben, wie Sie Teamwork in Ihrem Betrieb fördern. Reine Management-Entscheidungen und optimierte Prozesse sind ohne die Einbindung der Angestellten bedingt von Erfolg gekrönt. Alle Betriebsmitglieder in Wunschkonstellationen arbeiten lassen, kann Ausgrenzung und sogar Mobbing fördern und bedarf starker Kontrolle.

Eine vorausschauende Zusammenstellung Ihrer Teams nach Stärken, Schwächen, gemeinsamen Zielen und nötiger Chemie ist eine gute Basis für Teamwork. Erstellen Sie eine Liste, wer welche Aufgabe am besten meistert, priorisieren Sie und stellen Sie betrieblich sinnvolle Teams zusammen. Wenn es menschelt, hilft eine offene Kommunikation und eine Konzentration auf die gemeinsam gesetzten Ziele. Auf diese Art helfen Sie Ihren Angestellten die angespannte emotionale Ebene zu verlassen und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren!

Bester Support für Ihr Teamwork!

Nicht jedes Unternehmen profitiert von gefördertem Teamwork. Ohne eine ehrliche Bestandsaufnahme werden Sie keine Erfolge messen können. Eine Einbindung der Betriebsmitglieder im Sinne des Lean Leaderships hilft auf jeden Fall die Motivation zu steigern. Wenn Sie Ihren Teams zusätzlich ermöglichen miteinander die bestmögliche Lösung zu finden, stärkt das den Zusammenhalt und die Effizienz.

Mit bestem Gruß

Axel Schröder

Bildquelle: Fotolia, © Robert Kneschke